Durch berufliche Reha zurück in Arbeit – die Erfolgsgeschichte von Stephan Zetzsch
Juli 2023
Was haben Sie vor der Qualifizierung im BFW Dresden beruflich gemacht? Wie kam es dazu, dass Sie sich neu orientiert haben?
Ich bin ausgebildete Fachkraft für Lagerwirtschaft und habe fünfzehn Jahre lang in dieser Position gearbeitet. Es handelt sich um eine Tätigkeit, die vor allem physisch sehr anspruchsvoll ist. Zu dieser Zeit fühlte ich mich in ausgezeichneter Verfassung. Doch schließlich haben meine Knie diese Belastung nicht mehr verkraftet. Der Auslöser war eine Operation am Innenmeniskus meines rechten Knies. Während des Heilungsprozesses erhielt ich die gleiche Diagnose für mein linkes Bein, was zu einer weiteren Operation führte. Diese Situation zwang mich dazu, über einen Zeitraum von drei Monaten mit Gehhilfen zu laufen.
Während meiner medizinischen Rehabilitation traten plötzlich starke Schmerzen in meinen Armen auf. Es stellte sich heraus, dass die Nervenstränge in Mitleidenschaft gezogen waren, was dazu führte, dass ich die Reha vorzeitig abbrechen musste. Dies war notwendig, um mich einer weiteren Operation zu unterziehen. Eine Rückkehr in meinen alten Beruf war undenkbar.
Wie sind Sie auf das BFW Dresden aufmerksam geworden? Und wie haben Sie sich dann für den neuen Beruf entschieden?
Durch meinen Reha-Fachberater wurde ich auf das BFW Dresden aufmerksam gemacht. Die Idee einer beruflichen Rehabilitation als intensive Qualifikationsmaßnahme hat mich mehr angesprochen als die herkömmliche Umschulung in einem regulären Betrieb, bei der ich mit jüngeren Schülern hätte lernen müssen. Beim Infotag des BFW erhielt ich eine umfassende Übersicht über das Angebot, und kurz darauf begann das Reha-Assessment. Nachdem meine Stärken und Fähigkeiten sorgfältig erfasst wurden, erhielt ich zwei Empfehlungen. Angesichts meiner bisherigen Kenntnisse lag die Option des Kaufmanns für Spedition- und Logistikdienstleistungen nahe. Dennoch empfand ich den Industriekaufmann als langfristig vielseitiger, was die Perspektiven anbelangt. Aus diesem Grund fiel mir die Entscheidung leicht.
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Qualifizierung im BFW Dresden? Was hat Ihnen besonders gefallen, was fanden Sie weniger schön?
Im Gegensatz zu anderen Bildungseinrichtungen bietet das BFW Dresden eine umfassende und ganzheitliche Betreuung. Es umfasst nicht nur Physiotherapie und Ärzte, sondern auch persönliche Fallmanager, die direkte Ansprechpartner für alle Belange sind, sowie Integrationsmanager, die bei der Suche nach Praktika und Jobs unterstützen. Den Teilnehmenden stehen vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Verpflegung in der Mensa ist ausgezeichnet, und der angrenzende Park bietet zu jeder Jahreszeit einen perfekten Ort, um während der Pause bei einem Spaziergang den Kopf freizubekommen.
Für mich persönlich war die Qualifizierung nicht immer einfach. Im Gegensatz zur schulischen Umgebung wird der Lernstoff nicht in vorgefertigte Häppchen aufgeteilt und serviert. Durch die praxisorientierte Wissensvermittlung ist es hier erforderlich, sich Wissen auch durch eigenständiges Studium anzueignen. Doch was anfangs eine Herausforderung darstellte, konnte ich mit viel Disziplin und der Unterstützung meiner engagierten Kurskollegen erfolgreich bewältigen.
Wie wird es nach Ihrem Abschluss für Sie weitergehen?
Während meiner Umschulungszeit am BFW absolvierte ich zwei praktische Phasen bei der Wachtel GmbH in Pulsnitz – der Backofenexperte für Bäckereien. Dort konnte ich durch meine Leistung überzeugen. Meine bereits vorhandene Erfahrung im Bereich Logistik sowie mein Engagement führten schließlich zu einer festen Anstellung in dem Unternehmen. In meiner aktuellen Position als Teamleiter im Versand/Logistik-Bereich habe ich ein breites Aufgabenspektrum, das ich verwalte. Das Beste daran ist, dass dieser Arbeitsplatz sich in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes befindet. Die Situation könnte kaum besser sein.
Haben Sie noch einen Tipp für Menschen, die noch am Beginn Ihrer beruflichen Rehabilitation stehen?
Zusammengefasst lässt sich sagen: Der Weg mag anspruchsvoll sein, doch die Anstrengungen lohnen sich. In schwierigen Momenten ist es wichtig, dranzubleiben und nicht aufzugeben.
Wir wünschen Stephan Zetzsch alles Gute für seine berufliche und private Zukunft!