Durch berufliche Reha zurück in Arbeit –
die Erfolgsgeschichte von Christian Gebauer
Juni 2024
Herr Gebauer, erzählen Sie uns bitte, was Sie vor Ihrer Qualifizierung im BFW Dresden beruflich gemacht haben.
Nach meiner Ausbildung war ich sieben Jahre lang als Mechatroniker im Schichtbetrieb in der Verpackungsmittelindustrie tätig. Aus privaten Gründen entschied ich mich, den Arbeitgeber zu wechseln, und nahm eine Stelle als Servicetechniker an. Obwohl diese Position keine Schichtarbeit mehr erforderte, waren die langen Reisezeiten für mein Privatleben belastend. Deshalb wechselte ich erneut den Arbeitgeber und kehrte zur Schichtarbeit zurück. Unglücklicherweise erlitt ich dabei einen Arbeitsunfall, bei dem mein bereits zuvor operiertes Kreuzband erneut riss. Mit insgesamt vier komplizierten Operationen befand ich mich insgesamt zwei Jahre lang in der Genesungsphase, inklusive medizinischer Rehabilitation.
Was führte schließlich zu Ihrer beruflichen Neuorientierung?
Während der medizinischen Rehabilitation kam es zu einer Verklebung der inneren Operationsnarben im Kniegelenk, was mein Bein versteifte. Für mich war ungewiss, ob ich jemals die volle Beweglichkeit zurückerlangen würde. Der alte Beruf wäre nach den Operationen auch definitiv nicht auf Dauer umsetzbar gewesen. Angesichts dieser Unsicherheit für meine berufliche Zukunft empfahl mir mein Arzt in der Reha-Klinik eine Umschulung im Berufsförderungswerk (BFW). Die Reha-Fachberaterin der Deutschen Rentenversicherung Bund informierte mich umfassend und half mir, direkt den Antrag zur Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) auszufüllen. Diese Bewilligung war die Voraussetzung für meine berufliche Rehabilitation. Die Umschulung sollte mir helfen einen angemessenen Arbeitsplatz im Unternehmen zu finden.
Wie sind Sie auf das BFW Dresden aufmerksam geworden, und wie haben Sie sich für Ihren neuen Beruf entschieden?
Nach der Bewilligung des LTA-Antrags erhielt ich von meiner Reha-Beraterin alle notwendigen Unterlagen, einschließlich einer Liste von Qualifizierungseinrichtungen und deren Angeboten. Da in der Industrie Fachleute für Qualitätssicherung gefragt sind, entschied ich mich aufgrund meiner technischen Vorkenntnisse für eine Umschulung in diesem Bereich. Während des Reha-Assessments im BFW Dresden und im anschließenden Reha-Vorbereitungskurs bestätigte sich mein Entschluss.
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Qualifizierung im BFW Dresden? Was hat Ihnen besonders gefallen, und was fanden Sie weniger gut?
Meine Qualifizierung fand während der Corona-Pandemie statt, was eine große Herausforderung war. Das BFW Dresden meisterte diese jedoch hervorragend. Wir starteten die Umschulung mit gut organisiertem Homeschooling; das BFW stellte uns die notwendige technische Ausrüstung, wie Notebooks, zur Verfügung. Die Teilnehmer wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt, sodass Teilpräsenzunterricht möglich war. Trotz der damaligen Covid-Bedingungen erhielt ich eine fundierte Ausbildung. Nach der Pandemie kehrte die Ausbildung zu normalen Zeiten zurück. Während dessen war nicht immer ein Ausbilder anwesend, was Eigeninitiative und Selbststudium erforderte. Doch genau das ist Erwachsenenbildung – man sollte in der Lage sein, nicht alle Inhalte direkt vermittelt zu bekommen. Die Phasen des selbstgesteuerten Lernens nutzte ich, um meine Physiotherapie oder notwendige Sportübungen tagsüber zu machen. Insgesamt gibt es nichts Negatives zu berichten. Das BFW Dresden bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich auf die neue Lebenssituation einzustellen. Besonders die zusätzlichen Unterstützungsangebote, wie der medizinische Dienst vor Ort, Physiotherapie, Sportmöglichkeiten und die stets ansprechbaren Fallmanager, waren für mich eine große Hilfe.
Wie wird es nach Ihrem Abschluss für Sie weitergehen?
Ich werde zu meinem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehren. Mit meiner bisherigen Ausbildung, der neuen fachspezifischen Qualifizierung und meinen Kenntnissen über das Unternehmen kann ich nun eine Position im Lieferantenmanagement übernehmen.
Haben Sie noch einen Tipp für Menschen, die am Anfang ihrer beruflichen Rehabilitation stehen?
Man sollte nicht zögern, diesen Schritt zu gehen. Es lohnt sich wirklich. Eine Umschulung bietet die Chance, mit neuer Motivation frisches Wissen aufzunehmen und eine neue berufliche Orientierung zu finden. Ich habe die Zeit genutzt, um einerseits vollständig zu genesen und andererseits eine neue berufliche Perspektive zu gewinnen.
Wir wünschen Christian Gebauer alles Gute für Ihre berufliche und private Zukunft!