Unter den Herausforderungen des heutigen Arbeitslebens, ständiger Erreichbarkeit und schnelllebiger Zeit nehmen psychische Erkrankungen merklich zu. Betroffene psychischer Krankheitsbilder erleben dabei weitreichende Folgen ihrer Erkrankungen im Berufs- wie auch Privatleben. So können neben den bekannten Auswirkungen, (z. B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, anhaltende Gefühle von Trauer), Kontakte zu Kollegen, Freunden und Familie erschwert werden und auch das Vertrauen in eigene Fähigkeiten und berufliche Kenntnisse abhandenkommen.
Zielgruppe
Das BTZ betreut Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung ohne Arbeit sind und nur mit Hilfe einer beruflichen und psychosozialen Förderung wieder eingegliedert werden können oder noch im Erwerbsleben stehen, aber aufgrund der psychischen Erkrankung ohne Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben Gefahr laufen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Ziele
Aufbau von nachhaltiger Selbstsicherheit, Selbstvertrauen
Festigung und Stabilisierung der psychischen Konstitution
Integration in den Arbeitsmarkt
Voraussetzung für die Umsetzung der Leistungen sind eine Krankheitseinsicht und eine gewisse Belastbarkeit, so dass eine (Wieder-)Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt erwartet werden kann.
Leistungsangebote
Im BTZ stehen drei Leistungsangebote zur Verfügung. Die Feststellung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit erfolgt im Rahmen der erweiterten Berufsfindung und Arbeitserprobung [eBA]. Durch ein individuelles Berufliches Training [BT] in verschiedenen Berufsbereichen kann die psychische Belastbarkeit erhalten und die Aufnahme einer Arbeitsstelle gefördert werden. Teilnehmende, deren Belastbarkeit in Vorbereitung auf eine Umschulung oder Ausbildung gesteigert werden soll, besuchen die dreimonatige Vorbereitung auf eine Qualifizierung [PreQ].
Leistungen
– ausführlicher und individueller Aufnahmeprozess – integrationsorientierte Eignungsdiagnostik – arbeitsmarktrelavantes Training – Förderung der Sozial- und Gesundheitskompetenz – ICF-basierte, individuelle Förderpläne
Betreuung
Die Teilnehmenden werden intensiv durch ein gut qualifiziertes interdisziplinäres Team aus Fallmanagern, Berufstrainern, Ärzten, Psychologen, Ergotherapeuten betreut. Das BTZ arbeitet eng mit den Rehabilitationsträgern im Rahmen von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zusammen und pflegt Kontakte zu Unternehmen, z.B. aus Handel, Handwerk, Industrie und Wirtschaft.
Praxiseinblick
Wir streben im BTZ an, der Vielfalt an Einschränkungen aber vor allem an Fertigkeiten und Erfahrungen unserer Teilnehmenden zu begegnen. So nutzen wir bevorzugt Aufgaben mit Projektcharakter, um die Teilnehmenden schrittweise an die Anforderungen des Arbeitslebens heranzuführen. Die Vorteile von Projektarbeiten sind umfassend und begünstigen den Aufbau von Soft Skills und Sozialkompetenzen. Folgen Sie dem Link für weitere Informationen.
Erweiterte Berufsfindung und Arbeitserprobung [eBA]
Im Umfang von sechs Wochen überprüft das BTZ die körperliche und psychische Belastbarkeit sowie die intellektuellen Voraussetzungen. Durch Informationsangebote werden Wege der beruflichen Neuorientierung für eine erfolgreiche Wiedereingliederung gefunden.
Folgende Inhalte gehörem zum Leistungsangebot eBA:
Heranführen an Leistungsanforderungen und Belastungen
Einzel- und Informationsgespräche
Psychologische, medizinische und fachliche Eignungsabklärung
Berufsbezogene Arbeitsaufträge im Rahmen von Facherprobungen
Die Gruppe von max. acht Teilnehmenden wird durch feste AnsprechpartnerInnen betreut und begleitet. Die tägliche Arbeitszeit beträgt zu Beginn fünf Stunden und wird schrittweise auf bis zu acht Stunden erweitert.
Über den Verlauf von elf Monaten werden Teilnehmende darin begleitet, die Anforderungen des Arbeitsmarktes wieder bewältigen zu können. Es werden individuelle Zielvereinbarungen durch die Zusammenarbeit mit dem Team des BTZ vereinbart.
In der Orientierungsphase werden die aktuellen psychischen, körperlichen und intellektuellen Voraussetzungen erhoben. Durch die Bearbeitung von Aufgaben zu Grundarbeitsfertigkeiten und fachspezifischen Aufgaben wird ein individueller Förder- und Integrationsplan erstellt.
Die Qualifizierungsphase dient zum Aufbau und Erhalt psychischer Stabilität, der Aktivierung allgemeiner und spezifischer beruflicher Kenntnisse und der Erarbeitung eines individuellen Bewerberprofils. Die Berufsfelder Wirtschaft/Verwaltung, Informatik/Elektronik, Handwerk (Metall, Holz) und Konstruktion können unter anderem im Rahmen der Qualifizierungsphase besucht werden.
Die Integrationsphase ermöglicht das Absolvieren von Praktika in verschiedenen Unternehmen. Teilnehmende erhalten Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Praktikumsbetrieben und im Aufbau der Bewerbungsunterlagen.
Ziel des beruflichen Trainings besteht in der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen, leidensgerechten Arbeitstätigkeit. Das BTZ koordiniert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Teilnehmenden und Rehabilitationsträgern.
Die Teilnehmenden profitieren für den Zeitraum von drei Monaten von der engmaschigen Betreuung des BTZ. Ein direkter Übergang in einen Vorbereitungslehrgang wird bei Aufbau und Erhalt psychischer Stabilität beabsichtigt.
Nach einer einwöchigen Phase der Eingewöhnung besuchen die Teilnehmenden die Berufsfelder des Beruflichen Trainings. Eine ganztägige Anwesenheit soll schnellstmöglich erreicht werden. Zur Steigerung der Belastbarkeit und beruflichen Identifikation werden nach Möglichkeit ein oder mehrere Praktika absolviert. Die Teilnehmenden erhalten Unterstützung durch psychologische, fachliche und sozialpädagogische Betreuung.
Sofern sich die Belastbarkeit der Teilnehmenden als geeignet erweist, wird der direkte Übergang in einen Vorbereitungslehrgang und eine Qualifizierung angestrebt. Sollte sich die Belastbarkeit nicht als tragfähig erweisen, verbleiben die Teilnehmenden im Beruflichen Training [BT] des BTZ zur direkten Integration in den ersten Arbeitsmarkt.
Vorteile
Es erfolgt eine individuelle Betreuung und Beratung der Teilnehmenden durch ein geschultes Team aus Psychologen, Sozialpädagogen und beruflichen Trainern.
Medizinische, psychologische und sozialpädagogische Ansprechpartner stehen dauerhaft zur Verfügung.
Die Angebote der [eBA] und des [BT] können sowohl einzeln als auch nacheinander besucht werden.
In Absprache mit dem Reha-Träger ist die Absolvierung der [eBA] und [BT] auch in Teilzeit möglich.
Das BTZ im Berufsförderungswerk Dresden verfügt über ein regionales Netzwerk mit langjährigen Partnern aus Handel, Handwerk, Industrie und Wirtschaft.
Für Teilnehmende mit einem längeren Anfahrtsweg ist die Unterbringung in unserem Wohnheim möglich